Moore bilden beeindruckende Torfschichten durch die Ansammlung nicht oder nur teilweise zersetzter pflanzlicher Substanz. Der Torf, der etwa 50% Kohlenstoff enthält, ist ein charakteristisches Merkmal dieser Ökosysteme.
Wenn ein Moor austrocknet oder künstlich entwässert wird, dringt Luft in den sonst durch Wasser versiegelten Raum ein.
Die eindringende Luft kann erhebliche Auswirkungen auf die chemischen Prozesse in einem Moor haben. Es führt vor allem zur Freisetzung von im Torf gebundenem Kohlenstoff in die Atmosphäre. Die Oxidation des organischen Materials im Moor, die durch den Kontakt mit Luft ausgelöst wird, setzt Kohlendioxid (CO₂) frei.
Moore werden hauptsächlich zur Nutzung des Landes trockengelegt, ganz besonders jedoch für landwirtschaftliche Zwecke. Trotz der Flächengewinne geht der Effekt der ausgetriebenen Treibhausgase nicht verloren. Auf einem Hektar Weideland auf trockengelegtem Moorboden werden etwa 30 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr ausgestoßen.
Der ökologische Fußabdruck von einem Kilogramm Milch liegt normalerweise zwischen 0,6 und 1,5 Kilogramm CO2-Äquivalent. Auf zerstörtem Moorboden erhöht sich dieser Wert auf 4 Kilogramm.
Auf Ackerland sind die Auswirkungen sogar noch verheerender.
Hier werden etwa 40 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr auf einem Hektar Land ausgestoßen. Die Zersetzung der organischen Substanz wirkt auf Ackerflächen schneller, wodurch sie etwa ein Viertel mehr CO2 ausstoßen als Weideland auf der gleichen Fläche.
Insgesamt sind 37% der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen auf entwässerte Moore zurückzuführen, obwohl sie nur 4% der landwirtschaftlichen Fläche ausmachen.
Um diese Relation greifbarer zu machen:
Ein Hektar entwässertes Moor entspricht durchschnittlich 4,5 Erdumdrehungen mit einem PKW.
Der einzige Weg, den Schaden einzudämmen, liegt darin, die trockengelegten Moore wieder zu vernässen. Der Schutz von Mooren ist somit nicht nur der Erhalt der Natur, sondern auch dringend notwendig, wenn wir das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreichen wollen.